1.Mannschaft : Spielbericht

+++Das verrückteste Spiel der Saison+++

Der FC Steinbach-Hallenberg macht einen Drei-Tore-Rückstand wett und schlägt Wacker Bad Salzungen 6:5.

Manchmal gibt es im Fußball Spiele, nach denen man sich an den Kopf fasst und sich fragt: Was zum Geier ist hier gerade passiert? Das Landesklasse-Duell zwischen dem FC Steinbach-Hallenberg und dem SV Wacker Bad Salzungen war auf jeden Fall eine solche Partie und hat schon jetzt eine Nominierung in der Kategorie „Verrücktestes Spiel der Saison“ sicher. Verrückt war am Samstag auf dem Sportplatz Am Köpfchen nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Spielverlauf. Bereits nach einer Viertelstunde schien die Begegnung gelaufen, die Gäste lagen da bereits mit 0:3 vorn. Ein Bad Salzunger Freistoß knallte in der 5. Minute an die Unterkante der Latte, Maxim Bevz stand goldrichtig und schob zum 0:1 ein (5.). In der 12. Minute überlupfte Wacker-Kapitän Mathias Weisheit ganz frech FC-Keeper Lichtenheld. Beim 0:3 fand eine Flanke von der Eckfahne durch Philipp Volkhardt den bestens platzierten Bevz, der den Ball aus nächster Nähe einnickte. „In der ersten Viertelstunde waren wir nicht auf dem Platz“, fasste es FC-Trainer Bernd Eckert hinterher zusammen. „Und Bad Salzungen macht aus jeder Chance ein Tor. Ich hatte meine Spieler vorher gewarnt, dass Wacker auf ein frühes Tor aus sein würde, das haben die in dieser Saison zuvor schon zweimal gemacht.“ So komisch es klingen mag, aber für die Gastgeber sprach, dass ihnen noch 77 Minuten blieben – und diese sollten sie auch nutzen. Bei einem Rückpass zeigte sich Wacker-Torhüter Maximilian Wilbach ungeschickt und Robert Menz im Gegenzug eiskalt, der 1:3-Anschlusstreffer war die Konsequenz (19.). In einem Gewaltschuss von halblinks ins lange Eck brachte Paul Endter seine Farben in der 28. Minute auf 2:3 heran und mit einem Kopfballtreffer nur drei Minuten später sorgte Endter für den 3:3-Ausgleich. Mit einem Male war alles wieder offen. Auch der zweite Durchgang begann mit einem frühen Treffer der Gäste. Maxim Bevz traf in der 52. Minute zunächst den Pfosten, im zweiten Nachschuss gelangte das Runde aber doch noch in das Eckige. Die Haseltaler ließen sich aber kein weiteres Mal überrumpeln, stattdessen erzielte Robert Menz in der 58. den Ausgleich zum 4:4. Damit nicht genug, Paul Endter steuerte in der 73. Minute nach Doppelpass mit Menz seinen dritten Treffer an diesem Tag bei – ein „geiles Ding“ urteilte ein Zuschauer. Ein sogar noch schönerer Treffer gelang dann Aurelian-Andrei Dumitra mit einem Fernschuss in der 83. Minute. Der Ball ging hoch und höher über den Wacker-Torwart hinweg, senkte sich dann aber ins lange Eck und plötzlich lag der FC mit 6:4 vorn. Auch von Bad Salzunger Seite kam noch einmal Torgefahr, Mathias Weisheit reagierte bei einem Rückpass in der 86. und umkurvte Fabian Lichtenheld zum 6:5-Endstand. So fand ein verrücktes Spiel seinen Abschluss und während die Steinbach-Hallenberger ihren ersten Saisonsieg feierten, saßen einige Wacker-Spieler auf dem Rasen und versuchten die vorangegangenen neunzig Minuten zu verarbeiten. „Ich bin sprachlos“ lautete denn auch der erste Satz von Wacker-Trainer Peter Knopf. „Mit einer 3:0-Führung darfst du natürlich nicht verlieren, aber die Gegentore im ersten Durchgang haben wir uns zu einfach eingefangen. Steinbach-Hallenberg hat da ja quasi nichts aus dem Spiel heraus erzielt. Der Ausgleich hat bei uns zunächst für einen Knick gesorgt. In der zweiten Halbzeit zeigten wir zunächst mehr Mentalität und gingen erneut in Führung, lassen es dann aber wieder schleifen.“ FC-Trainer Bernd Eckert musste nach Abpfiff zunächst mal nach dem Endstand fragen, mit dem Tore zählen war er gar nicht mehr hinterhergekommen. „Ein komplett verrücktes Spiel. Als Trainer fragst du dich nach dem 0:3 bereits, wie du umstellst um eine Blamage zu verhindern. Das Selbstvertrauen war zu jenem Zeitpunkt ja nicht am Boden, sondern eher auf Höhe des Erdmittelpunkts. Mit diesem Sieg haben wir vor der Pokalpause am nächsten Woche viel Positives, auf dem wir aufbauen können.“ Mit dem sprachlosen Trainerkollegen und den in die Leere starrenden Wacker-Spielern fühlte Bernd Eckert mit: „Mir würde es da nicht anders gehen.“ 

Steinbach-Hallenberg: Lichtenheld; Mangold, Eckert, Va. Recknagel, Dumitra (85. Döll), Endter, Vi. Recknagel (41. Nattermann), Marr, Hermann, Ludwig (90. Klee), Menz

Bad Salzungen: Weilbach; Kharin, Damaske (78. Jägle), Cibo (46. Sadowski), L. Schmidt (73. Luther), G. Schmidt, Bevz (81. Klinzing), Berg, Hlawatschek, Weisheit, Volkhardt 

Linke – 70 – 0:1 Bevz (5.), 0:2 Weisheit (12.), 0:3 Bevz (13.), 1:3 Menz (19.), 2:3, 3:3 Endter (28./31.), 3:4 Bevz (52.), 4:4 Menz (58.), 5:4 Endter (73.), 6:4 Dumitra (83.), 6:5 Weisheit (86.)