1.Mannschaft : Spielbericht

Mit Niederlage in die Winterpause

inSüdthüringen

Hat Bad Salzungen wirklich „0:3“ gewonnen?

Die Hildburghäuser Anzeigetafel sorgt traditionell für Verwirrung. Geht es nach der „normalen“ Sichtweise, hat Tabellenschlusslicht Salzungen sensationell 3:0 gewonnen.

Nach 90 Minuten stand beim Match zwischen dem Tabellenzweiten Hildburghausen und dem Schlusslicht aus Bad Salzungen ein 0:3 auf der Anzeigetafel. Also – die Gastgeber haben dieses Heimspiel gegen die Wacker-Mannschaft schon gewonnen. doch auf der Anzeigetafel in Hildburghausen ist ja alles anders. Denn hier wird die Heimmannschaft auf der rechten Seite der Ergebnisübersicht angezeigt. Das Ganze ist somit schon etwas verwirrend, aber die Gastgeber wollen es nun mal so ...

Die Platzhirsche haben die nächsten drei Punkte eingefahren, und die Aufholjagd auf den Primus VfL Meiningen 04 geht somit weiter. Allerdings ist der Erfolg gegen die Kurstädter eher als Arbeitssieg einzustufen. Denn die Gastgeber machten sich dieses Mal das Leben wegen der schlechten Chancenverwertung selbst schwer.

Philipp Konjevic lässt sich überraschen

Hildburghausen startete dennoch gegen eine wegen Verletzungen und Krankheit arg dezimierte Bad Salzunger Mannschaft – sie war einschließlich Trainer Mathias Weisheit mit nur drei Ersatzspielern angereist – furios: Nach zwei Minuten 40 stand es bereits 1:0. Schlitzohr Sandro Eichhorn hatte den Freistoß von der linken Seite ausgeführt und das Leder im langen Eck versenkt. Natürlich hat an so einem Treffer auch der Keeper eine Aktie. Der Mannschaftskapitän der Wacker-Elf, Philipp Konjevic, hat sich hier überraschen lassen.

Hildburghausen hätte dann durch Ali Imedashvili nachlegen können: Zunächst verpasste er die Eingabe von Maxi Schneider. In der 20. Minute sprang das Leder vom Innenpfosten nicht ins Tor, sondern wieder ins Spielfeld.

Vielleicht war diese schnelle Führung der Eintracht gar nicht so gut für das eigene Spiel. Denn in der Folge kam der rechte Spielfluss bei den Gastgebern nicht richtig in Gang. Die junge Bad Salzunger Mannschaft kam mit zunehmender Spieldauer immer besser zurecht. Und in mehreren Situationen hätten sich die Gäste-Akteure sogar noch mehr zutrauen können. Aber sie sind – und so schätzte es ihr Coach auch richtig ein – noch mitten im Lernprozess.

Für die Gäste gab es nach den Standards von Erik Michael Leusche die meiste Torgefahr. Beim Kracher aus 22 Metern brachte Torwart Julius Geyling die Fäuste noch an den Ball. Sein Eckball von der rechten Seite landete auf dem Querbalken des Tores.

Kurz vor der Pause erreichte ein starker Pass von Maximilan Schneider – tief aus der eigenen Hälfe abgefeuert – seinen Sturmpartner Sandro Eichhorn. Aber gegen Wacker-Keeper Konjevic war er hier nur zweiter Sieger. Drei Minuten später machte es Eichhorn mit seinem vierten Saisontreffer besser: Nach dem Pass von Max Andersch umkurvte er den Goalgetter und netzte ein.

Mutig spielende Bad Salzunger

Bad Salzungen begann den zweiten Durchgang recht mutig. Beim Spielstand von 0:2 war ja auch noch nichts verloren. Der Kapitän der Gastgeber, Johannes Schelhorn, mahnte völlig zu Recht: „Jeder muss hier fünf Prozent mehr bringen.“ In der Folge waren es dann vielleicht drei Prozent, aber Hildburghausen hatte das Spiel unter Kontrolle. Was hier besonders auffiel: Die Eintracht fand nicht den direkten Weg zum gegnerischen Tor. Es gab sicherlich genügend Möglichkeiten, aber entweder war es zu hektisch oder die Akteure in schwarz sahen des Öfteren den besser postierten Nebenmann nicht. Deshalb blieb es bis in die Schlussphase hinein beim Zwei-Tore-Vorsprung.

Und die Bad Salzunger? Die suchten immer noch den Weg zum Anschlusstreffer. Und erneut waren es zwei ruhende Bälle von Leusche: Zunächst rettete William Simon in höchster Not per Kopfball. Fünf Minuten später war beim gut angesetzten Freistoßball Torwart Julius Geyling noch einmal im bedrohten Eck und klärte per Faustabwehr.

Primus kommt nach Hildburghausen

Und dann fiel das 3:0. Louis Kreußel und Sandro Eichhorn hatten auf der linken Seite gezaubert. Das Leder kam zum eingewechselten Christoph Peters. Der trat zunächst auf den Ball, war aber dann wieder ganz schnell auf den Beinen und tunnelte den Gästekeeper aus Nahdistanz zum Endstand. Einer der Gastgeber muss noch erwähnt werden: Routinier Martin Schleicher – mittlerweile 41 Jahr jung. Er spulte wieder sein Pensum runter und stopfte immer wieder die Lücken im Defensivverbund.

Hildburghausen ist mit diesem Dreier und der gleichzeitigen Punkteteilung von Tabellenführer Meiningen in Erlau bis auf vier Punkte dran. Die Eintracht hat noch eine Begegnung weniger und die bessere Tordifferenz (plus zwei) – also schon die besseren Karten. Gleich zum Rückrundenstart kommt ausgerechnet der VfL Meiningen 04 nach Hildburghausen ...